Archiv der Kategorie: Kunst

Neustart 2024!

Liebe Mitglieder & Freunde des reinraum,

lange war es dunkel im reinraum – aber langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels!

Der reinraum – und eigentlich wir alle – blicken auf eine turbulente Zeit zurück. Im März 2020 hat Corona die Welt in einen Dornröschenschlaf versetzt. Lange Zeit konnten wir keine Veranstaltungen durchführen und unser Vereinsleben hat sich auf Sparflamme reduziert.

Zudem wurden bei der Neugestaltung des Platzes über dem reinraum Schäden an unserer Decke verursacht, wodurch Wasser in die Räumlichkeiten gelangte. Dies und die resultierende Schimmelbildung führten dazu, dass der reinraum auch unabhängig von covid nicht mehr nutzbar war – kurzum: das Überleben des reinraum e.V. war in Gefahr.

Es hat sich aber vieles getan: einiges vor den Kulissen, wie diverse Informations- und Benefizveranstaltungen und ebenso hinter den Kulissen, wie etliche Gespräche und Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, das Einwerben von Fördergeldern und schließlich die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen.

Doch was genau hat sich getan? Soviel vorab: die Sanierungsarbeiten innerhalb des reinraums sind bereits weit fortgeschritten, bzw. durch die Stadt beauftragt, noch offen ist die Sanierung der beschädigten Decke. Das klingt erstmal so, als hätten wir uns in der Reihenfolge vertan. In der Tat hätten auch wir uns gewünscht zunächst die Undichtigkeit zu beheben und erst dann mit der Sanierung des Raums zu beginnen – für die nun umgesetzte Reihenfolge gab es es aber folgende Gründe:

• Für die durch den reinraum eingeworbenen Fördergelder (im Rahmen des Förderprogramms Neustart Kultur) gab es einen zweck- und zeitgebundenen Rahmen. Dieser musste eingehalten werden, sonst hätten wir die Gelder verloren.
• Die Zuständigkeiten für die Sanierung der Decke sowie die Diskussion der Finanzierung und Umsetzung waren deutlich komplexer als die der Räumlichkeiten, so wurde „unten“ schon Hand angelegt und zu „oben“ noch geplant und ausgeschrieben.
• Durch die durch den reinraum vorab durchgeführten Maßnahmen, haben wir Motivation und Umsetzungskompetenz gezeigt – und damit eine gute Grundlage gelegt um im nächsten Schritt Unterstützung durch die Stadtverwaltung einfordern

Folgende Arbeiten wurden bereits durch den reinraum mit Hilfe des Förderprogramms Neustart Kultur abgeschlossen:

• Neues Raumkonzept, Wände entfernt & Zugänge hergestellt, neue Türen und Fenster
• Trockenlegung, Putz entfernt und neue Vorsatzschalen für die Ausstellungsflächen errichtet

Folgende Arbeiten werden aktuell durch die Stadt durchgeführt und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres fertiggestellt:

• Neues Abwassersystem
• Neue Lüftungsanlage
• Neue Elektrik und Beleuchtung
• Neue Toilettenanlagen

Die Arbeiten zur Sanierung der Decke und zum Einbau der neuen befahrbaren Oberlichter wurden von der Stadt ausgeschrieben, die Rückläufer dazu sind bereits eingetroffen, sodass auch diese Arbeiten inzwischen vergeben werden können.

Eine Frage, die häufig aufkam ist, ob die bereits abgeschlossenen Arbeiten durch das weiterhin eintretende Wasser zunichte gemacht werden könnten. Dies kann ausgeschlossen werden, da die betroffenen Flächen bautechnisch so ausgeführt wurden, dass kein neuer Schimmel entstehen kann bzw. sie aus den erneuernden Maßnahmen ausgeklammert und nach hinten gestellt wurden. Die weiteren, neu erstellten Anlagen sind nicht vom eindringenden Wasser betroffen.

Laut Plan sollen alle Arbeiten im ersten Quartal das kommenden Jahres abgeschlossen sein und wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr 2024 wieder mit Schwung in eine neue reinraum Saison voller spannender Ausstellungen, Parties und Konzerte starten können!

Bei allen, auch zurecht, geäußerten Klagen über das Verfahren mit der Stadt, sind wir heute sehr dankbar, dass es am Ende doch zu einem eindeutigen Commitment gekommen ist. Die Situation war unter allen Beteiligten und Verantwortlichen zu Beginn durchaus nicht unkompliziert. Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt finanzielles und planerisches Engagement gezeigt hat. Nur so ist der Neustart in 2024 überhaupt möglich geworden.

Jetzt sind wir wieder am Zug und wir freuen uns, dass der reinraum schon bald zu neuem Leben in den neugestalteten Räumen erwachen kann!

Euer Team vom reinraum

damenundherren e.v. feiert abschied

damen und herren.

Das war für viele von uns Salon und Inititalzündung ! Hier wurde uns der Kopf ordentlich frei gewaschen. Hier wurden völlig neue Perspektiven des kulturellen Zusammen-Lebens und vor allem eigenen Engagements – ehrenamtlich – aufgezeigt.

Blutgrechten sei Dank, Film, Kneipe, Konzert, Ausstellung, in furiosen Formaten …das hier Vieles, Vieles, auf Selbstverständliche Art möglich, was vorher nicht nur undenkbar sondern gänzlich unbekannt war, das macht diesen Ort als Humus so lebendig weit über seine Vereinsexistenz hinaus. Zahlreiche IntitalzünderInnen des Düsseldorfer Kultur Lebens, haben hier ihren wesentlichen Starter wie ihre AusBildung erfahren.

Merci Merci Merci.

Ohne Euch Viele-s von uns nicht !

https://www.damenundherren.de

19/08/22 Hiding in plain sight

Hiding in plain sight

Vernissage, Freitag, 19. August, 17 Uhr

20.8. – 4.9.2022
Öffnungszeiten:
Freitag–Sonntag, 16–20 Uhr

„Hiding in plain sight“ ist eine multimediale Gruppenausstellung mit zehn Künstler*innen aus München, Düsseldorf und Essen, die auf dem Gefühl beruht sich in einer unwirtlichen Umgebung zurechtzufinden. Durch Skulptur, Malerei und Performance, sowie Interventionen im Raum nähern sie sich the pool an, wobei sie ein vielfältiger und experimenteller Materialansatz verbindet.





Quelle:
Heinke Haberland | info@heinkehaberland.de

19/02/22 SYNTHESIS Paulina Hoffmann (Gastspiel @ the pool)

  copyright: Lilly Hoffmann

 

Paulina Hoffmann hat speziell für den Ausstellungsraum the pool eine Installation geschaffen, die in besonderer Weise auf den Ort und die mit ihm verbundenen architektonischen Gegebenheiten reagiert. Für ihre ortsspezifischen Arbeiten benutzt die Düsseldorfer Künstlerin immer wieder industriell hergestellte Materialien, die normalerweise für Bauzwecke verwendet werden.
Die räumlichen Grundlagen aufgreifend, hängen parallel zur langen Seite des Raumes zwei Bahnen mit jeweils 20 Kunststoffrollen in regelmäßigen Abständen von der durch runde Oberlichter durchbrochenen Betondecke. Die beinahe bis zum Boden reichenden pfeilerartigen Stäbe bilden einen Korridor, der zum Betreten der über zwei Stufen zugänglichen eingelassenen Bodenfläche einlädt. Beim Ausstellungsort handelt es sich um ein ehemaliges Schwimmbad, dessen flächendeckende und begehbare horizontale Abdeckung etwa der einstigen Wasseroberfläche entspricht.Die mehrfarbigen Pfeiler bestehen aus eingerolltem Armierungsgewebe, einem in der Baubranche gebräuchlichen Material, das normalerweise für die Stabilisierung verputzter Wände verwendet wird – uns also innerhalb von modernen Gebäuden andauernd, wenn auch nicht sichtbar, umgibt. Jeweils vier Rollen dieses Netzgewebes werden von einem per Hand zusammengeknüpften weißen Strumpf desselben Gewebes gehalten und sind mit Schrauben an einer durchsichtigen PVC-Folie befestigt, die wiederum von zwei weißen Metallschienen gehalten an die Decke montiert ist. Fünf derart konstruierte Streifen hängen also hintereinander in zwei zueinander parallel verlaufenden Reihen und bilden eine Art Säulengang von insgesamt 9 Metern Länge.
Die linear angeordneten Kunststoffrollen erinnern nicht nur an Verkehrsbegrenzungen, sondern seltsamerweise auch an verpackte Süß- oder Wurstwaren und lassen mit etwas Fantasie sogar Assoziationen zu netzbestrumpften Beinen zu. Im Sinne dieser Kontextualisierung und künstlerischen Neubewertung vermögen die hier verwendeten synthetischen Stoffe aus der Baubranche und ihre spezifischen Materialeigenschaften – die eine gewisse Funktionalität suggerieren – ästhetische Reize und Mehrdeutigkeiten anzunehmen, deren Anspielungshorizonte bis in den Bereich eines Materialfetischs reichen können.
Durch die präzise Positionierung vor Ort wird ein Erlebnisraum geschaffen, der in sich verschiedene Perspektiven, Lichtsituationen und Farbbereiche eröffnet und die Ausstellungsbesucher:innen motiviert, die Installation zu begehen und je nach Standpunkt höchst unterschiedlich wahrzunehmen. Auf diese Weise fördert diese Arbeit auch die Selbstwahrnehmung der Betrachtenden und macht diesen begehbaren, mehrdeutigen Raum zur Grundlage einer ernstzunehmenden ästhetischen Erfahrung.

Paulina Hoffmann (*1994 in Düsseldorf) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf in den Bildhauerklassen bei Prof. Jürgen Drescher und bei Prof. Lothar Hempel. Bei letzterem schloss sie 2019 als Meisterschülerin ab. 2020 schuf sie für MUR BRUT 17 im Parkhaus der Kunsthalle Düsseldorf eine Wandarbeit. Ihre Rauminstallation Störung des Gebräuchlichen wird aktuell im Attic Showroom bei LRRH in Düsseldorf ausgestellt.

Die Ausstellung SYNTHESIS ist ein Gastspiel des reinraum e.V. auf Initiative von Paulina Seyfried.

Text: Felix Fischer

Die Ausstellung war bereits für 2021 geplant, musste aber aufgrund des Wasserschadens und noch immer andauernden Komplikationen hinsichtlich einer Sanierung verschoben werden. Unsere Projektraumfreund*innen von the pool geben netterweise ihre Räume für zwei Gastspiele in 2022 frei.

www.paulinahoffmann.com
www.the-pool.space

 

24/10/21 rettet den reinraum – Statements


Iva
https://reinraum-ev.de/01-12-18-iva-feat-ralf-oehmichen/
https://reinraum-ev.de/310517-iva-feat-ralf-oehmichen-live-on-stage/

Haik Dawidjan-Stoltz
https://reinraum-ev.de/1016-frauenzimmer-nicolas-lesani-skadi-engeln-und-haik-dawidjan-stoltz/
https://reinraum-ev.de/0512-kuenstlerportraits-haik-dawidjan-stoltz/

Bettina Blümner

Stefan Yürke
https://reinraum-ev.de/07-12-19-dj-ralf-hitsville-stefan-yuerke/
https://reinraum-ev.de/08-12-qui-a-tue-ma-teuf-stefan-yuerke-ralf-hitsville-sara-gentile/
https://reinraum-ev.de/0212-musique-concrete-ralf-hitsville-stefan-yuerke-special-guest-sara-gentile/

Jan Arlt
https://reinraum-ev.de/08-19-the-artist-is-future/
https://reinraum-ev.de/04-19-das-rein-museum/

Jens Jensen
https://reinraum-ev.de/0416-rein-raeumliches-sehen-jens-jensen/

Anys Reimann
https://reinraum-ev.de/0314-ring-my-bell-and-kiss-my-ass-anys-reimann/

Ted Green
https://reinraum-ev.de/0214-bite-ted-green/

03/21 Nachruf Tiff Izsa

Danke, dass Du warst!

Liebe Tiff,

Dich gekannt zu haben und Dein Engagement für die Kunst und die Off-Raum-Szene erleben zu dürfen, das war eine befreiende Erkenntnis- und Horizont-Erweiterung in bislang ungekanntem Ausmaß – für alle von uns, welche die Freude hatten mit Dir zusammen zu arbeiten und zu leben.

Du zeigtest uns, in bisher ungekannter Weite, was alles möglich ist und vor allem in welcher fairen, freien und freundlich-fröhlichen Weise.
Damit vermissen und bewundern wir Dich in erster Linie als charismatischen Mensch mit äußerst anständigem Charakter.

In welcher großartigen wie vorbildlichen Art Du gewirkt hast, zeigte sich in deinem unermüdlichen Einsatz für die Kunst, Musik und Clubszene als Veranstalterin und Betreiberin, Künstlerin und Kuratorin, DJ und und und ….
Du warst dabei so radikal in Deinem Engagement wie liberal als Gastgeberin und Veranstalterin – sowohl was den Inhalt Deines Programms wie auch Deinen Umgang mit Deinen Künstlern und Gästen betraf.

Dabei verknüpftest Du mit leichter Hand Genres wie Milieus und warst indes selber unersetzbare Zündkerze wie wichtigster Schlussstein einer jeden Veranstaltung. Für Dich selbstverständlich stelltest du Dich dabei nie in den Mittelpunkt und begegnetest allen immer als Mitstreiterin auf Augenhöhe, fair, sachlich, effizient und loyal.

Deine unüberschaubar vielen und diversen, zum Teil höchst spontanen Clubabende, Ausstellungen, Live-Sessions, Performances, draußen wie drinnen, sind nicht wiederholbare Benchmarks und legendär. Darunter 24h-Sessions sowie jährliche voll umfassende wie ausschöpfende komplette Clubmonate. Deine Gäste, Aktiven sowie Besucher kannten und teilten Deine Einstellung – weit über lokale und nationale Netzwerke hinaus.

Bei Dir gewannen wir den Eindruck, Du betriebst all dies, weil Du bereits frei bist und die Freiheit leben und nähren wolltest. Für diese Ein-Speisung danken wir Dir sehr!

Zu guter Letzt, stetes wie sicheres Symptom des Deine herzliche Lässigkeit krönenden Humors war Dein besonderer Big Smile.

Liebe Tiff, wir danken Dir für Deine Über-Gabe an Einsatz für das kulturelle Leben Düsseldorfs, lokalisiert bei uns – somit im und für den reinraum.

Mögen wir das von und bei Dir Gelebte, Gesehene und Gelernte fortsetzend in Erinnerung halten, dazu dankbar und hin und wieder als Erbauung und Anspruch eigener Aktivitäten sehen.

In großer Trauer müssen wir nun Deinen Tod verkünden und sind gleichzeitig voll großer Dankbarkeit Dich gekannt zu haben – stellvertretend für alle Deine Gäste, DJs, Künstler, Aussteller und alle Mitglieder des reinraums.

Wenn man uns fragt, warum wir das machen, was wir machen, dann ist die Antwort, um Leute wie Dich machen zu lassen, wie Du es gemacht hast.

Der alte wie aktuelle Vorstand stellvertretend für alle Mitglieder, Künstler, Musiker, Freunde, Besucher und für ihn selber, Deinen reinraum.

Bernard Bückmann
Lutz Pakendorf
Martin Korbmacher
Kay Heite

Beispiele für Ausstellungen und Aktionen im reinraum::
08/18 A Random Series of Events
05/14 REIN UND RAUS – Ein Monat Kunst, Performance und Sound von Tiff Izsa
09/10 POWDER MY NOSE – Ulysses Castellanos / Charmaine Wheatley / Maria Legault
02/08 Wenn ich groß bin, will ich Maler werden…

 

03/21 MONADE

MONADE

Eine künstlerische Intervention im Raum von Anna Mirbach
und ein textlicher Beitrag von Manuela Mehrwald

19. März – 11. April 2021
Besuch nach Anmeldung unter: reinraum.ev@gmail.com

Zur Ausstellung erscheint eine Booklet Edition.
Bei Interesse auch im Nachhinein gerne per Mail melden.

 

„Kopfüber stürzen wir uns in die Monade: ein Strudel umherschwirrender Gedankensequenzen. Ehe wir uns versehen, werden wir eingesogen. Kein Anfang, kein Ende, mal du, mal ich, mal wir, mal die Monade. Immer: Der Raum, digital-analog durchschreitend. Trotz allem, bewegen wir uns im (N)irgendwo. Ich: in ahnungsloser Distanz, schreibend über alles Gehörte und virtuell Vernommene, geistig erlebend. – Du: in unmittelbarer Einsamkeit, verfügend über alles Störende und Bedrohliche des Unterraums, künstlerisch erprobend. Sortieren, kontrollieren, aufräumen, sich im Griff haben. Das Unüberschaubare der Situation durchtränkt von Gedanken, Irritationen und Sehnsüchten – scheint es sich für den Moment eines zögerlichen Atemzugs zu klären. Einen Hauch der Monade erahnend, verflüchtigt sich das greifbar geglaubte Sichtfeld schneller, als es uns erscheint. Wo bist du Monade? Komm herausgekrochen Monade: zeig dich uns Monade! – Kopfgeburt.“
Textauszug aus der Booklet Edition, Manuela Mehrwald 

 

www.annamirbach.de

Gefördert durch die Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Düsseldorf.